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Mit digitaler Technik gegen Herzrhythmusstörungen

Das „Kompetenznetz Vorhofflimmern“ hat im Rahmen einer deutsch-polnisch-spanisch-englischen Studie mit dem Titel OAC - AFNET 9 unter der Leitung von Prof. Larissa Fabritz von der Universität Birmingham ein Screening-Programm zur Erkennung unentdeckter Herzrhythmusstörungen bei älteren Menschen entwickelt. Im Speziellen suchten die Wissenschaftler nach Anzeichen von Vorhofflimmern, einer Form von Herzrhythmusstörungen, die ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle birgt. Das Programm basiert auf einem Messarmband in Verbindung mit einer Smartphone-App. An der Studie nahmen 882 Personen im Alter von 65 bis 90 Jahren teil.

Über eine Dauer von bis zu acht Wochen erfasst der Armbandsensor dauerhaft die Pulsfrequenz, die via Bluetooth-Verbindung an die App gesendet, von dieser zu Kurvendiagrammen verarbeitet und bei Entdeckung von Unregelmäßigkeiten an ein sogenanntes „Telecare-Center“ weitergeleitet wird. Erhärtete sich dort der Verdacht auf Vorhoflimmern, wurden die Patienten in einem zweiten Studienabschnitt einer weitergehenden Diagnose unterzogen. Im zweiten Teil der Studie erhieltenlten die Probanden einen EKG-Rekorder, der für die Dauer von zwei Wochen getragen wird. Die von dem Rekorder aufgezeichneten Daten werden anschließend ebenfalls in einem Telecare-Center ausgewertet.

Im Ergebnis wurden bei fünf Prozent der Teilnehmer ein bis dahin unbekanntes Vorhofflimmern entdeckt. Auffällig dabei ist, dass die Nachweisrate in der ersten Woche mit einer Inzidenz von 3,4 deutlich höher lag als in den folgenden drei Wochen, wo die Inzidenz nur noch bei 0,55 lag. „Die Nachweisrate war in der ersten Woche des Monitorings hoch und nahm danach ab. Das legt nahe, dass relativ kurze Beobachtungszeiträume ausreichen, um ältere Menschen mit Vorhofrhythmusstörungen zu finden. Diese Ergebnisse ermutigen dazu, ein vollständig digitales, auf Alltagselektronik basierendes System für ein Screening auf Vorhofrhythmusstörungen bei älteren Menschen zu nutzen.“

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